Gemeinsam mit dem Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit (IMAB) der TU Clausthal entwickelt das IFUM den Formhärteprozess weiter, um mittels Gewichtsreduzierung des Chassis von Nutzfahrzeugen zur Effizienzsteigerung beizutragen. Als Anwendungsbereich stehen dabei Bauteilelemente des Leiterrahmens sowie crashsichere Akkugehäuse im Vordergrund. Eine Substitution mit dünneren, formgehärteten Bauteilen bietet in diesem Bereich ein enormes Gewichtseinsparpotential. Aufgrund der langen Betriebsdauer von Nutzfahrzeugen ist die Schwingfestigkeit der eingesetzten Werkstoffe bzw. die Betriebsfestigkeit der daraus hergestellten Bauteile von übergeordneter Bedeutung. Um das Potential des Formhärtens voll auszuschöpfen, ist die Kenntnis und die Optimierung der Langzeitfestigkeit daher von besonderer Wichtigkeit. Das Formhärten von Blechen größerer Wandstärke ≥ 5 mm bietet die Möglichkeit durch eine Anpassung des Prozessablaufes maßgeschneiderte Eigenschaften nicht nur in der Ebene der Formplatine, sondern auch über den Querschnitt der Blechdicke einzustellen. Hierdurch lassen sich gezielt harte Randschichten mit Druckeigenspannungen in Kombination mit einem duktileren Kern erzeugen, die einer Rissinitiierung bzw. Rissausbreitung entgegenwirken können. In diesem Zusammenhang soll im Rahmen der Prozessentwicklung der Einsatz der konduktiven Schnellerwärmung qualifiziert werden, um die Ökobilanz bereits in der Bauteilherstellung zu optimieren.